90er Jahre
„Aus der Goetheschule II mit EOS-Teil ist ein Gymnasium zu bilden…“(Kreistag Pritzwalk 1990/91)
Das Schuljahr 1990/1991 zeichnete sich aus durch erhebliche personelle und strukturelle Umbrüche.
Nach eine Phase des Übergangs wurde die Goetheschule II von der EOS getrennt.
Der Kreistag Pritzwalk beschloss, im Gebäude am Giesensdorfer Weg ein Gymnasium zu bilden, das dreizügig sein sollte. Die Leitung dieser neuen Einrichtung übernahm fortan Herr Hans-Dieter Stieger, unter dessen Führung alle weiteren wichtigen Entscheidungen und Veränderungen getroffen wurden. Arbeiteten 1990/91 noch 17 Lehrerinnen und Lehrer an der EOS (Gymnasium), so waren es 1994/95 bereits 40.
Im Erdgeschoss befand sich vorübergehend noch eine zweizügige Grundschule, die im Zuge der Eröffnung der Herbert-Quandt-Schule (1994) das alte Schulgebäude verließ.
Ab 1992 wechselten leistungsstarke Schülerinnen und Schüler von der 6. Klasse der Grundschulen des Kreises an das neue Gymnasium. Ab Klasse 11 wurden sie dann auf das Abitur vorbereitet.
Seit dem Schuljahr 1994/95 legten die Absolventen der Schule erstmals in Klasse 13 ihre Abiturprüfung ab, die Prüfungsaufgaben wurden dezentral von den Fachlehrern erarbeitet. Somit lernen und arbeiten am Gymnasium Schülerinnen und Schüler vom 12. bis teilweise 20. Lebensjahr.
Diesen differenzierten Altersgruppen Rechnung tragend, gehören zu den Höhepunkten des Schullebens seit 1990 zahlreiche Schulfeste und –feiern sowie interessante Bildungsreisen, die Schüler und Lehrer z.B. nach London oder Rom führten.
Ein Glanzpunkt in diesem Jahrzehnt nach der „Wende“ war zweifellos 1995 die 90-Jahr-Feier der Schule. Dr. August Maaß spendete „seiner“ Schule Geld für innovative Schülerleistungen. Neben zahlreichen Aktivitäten im Mai dieses Jahres, wie Festumzug und Jubiläumsfeiern, fand auch die neue Namensverleihung statt. Schüler und Lehrer des „Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums Pritzwalk“ fühlen sich seitdem dem Wirken und humanistischen Gedankengut des großen Dichters Goethe in besonderem Maße verpflichtet. Die Festrede hielt der ehemalige Schüler Professor Dr. Ernst Zander.
Neben den schulpolitischen fanden am Schulgebäude auch bauliche Veränderungen statt.
Seit 1993 verfügt das Haus über eine moderne Gasheizung; die Kellerräume der ehemaligen Kohlenbunker nahmen die neugebauten Toiletten auf , sodass nicht mehr, wie jahrzehntelang üblich, die wenig einladenden Schulaborte auf dem Hof genutzt werden müssen.
Zu weiteren Verbesserungen bis 1995 zählten: ein Schülercafe in der ehemaligen Hausmeisterwohnung, der Ausbau des Westteils des Schulbodens (heute Schulmuseum und Funktionsräume), ein modernes Computerkabinett, die Renovierung der alten Turnhalle (nach dem Pritzwalker Hochwasser von 1994) und der neue Sportplatz.
Weitere Rekonstruktionsmaßnahmen des Schulträgers (Kreis Prignitz) folgten, die aufgrund hoher Schmutz- und Lärmbelastungen für Schüler und Lehrer nicht immer stressfrei waren.
1998 war die feierliche Einweihung der attraktiven Musikhalle auf dem Schulhof (vormals: Mädchentoiletten bzw. Werkräume). 1999 konnte die Aula nach umfangreicher Sanierung als „Schmuckstück unterm Dach“ wieder benutzt werden und steht seitdem vor allem den Schülern der Theatergruppen (Darstellendes Spiel), für Schulfeste , aber auch für Klausur- und Abiturprüfungen zur Verfügung.
(Schulchronik ab 1990; Pritzwalker Heimatblätter1995; Märkische Allgemeine Zeitung)